GESCHICHTE

Mit einer dendro-chronologischen Untersuchung wurde eine Erbauung des historischen Fachwerkhauses um das Jahr 1545 nachgewiesen. 
Das Gebäude ist in zeit- und regionaltypischer Bauweise errichtet. Für das Fachwerk wurde ausschließlich frisches, geflößtes Eichenholz verwendet. Viele spezielle Verbindungen wie der liegende Dachstuhl belegen den mittelalterlichen Erbauungszeitraum.

Die Gefache sind mit Eichenstaken, Haselnußruten und Strohlehm verfüllt. Äußere wie innere Wandflächen wurden mit dem Urbaustoff Kalk verputzt, die Grundmauern mit lokalem Schiefer-Bruchstein errichtet.

Das Haus muss lange mit dem Zwillingshaus »Spay 25« den Ortsteil Spay gebildet haben. Über Jahrhunderte war das Haus Ort der Arbeit und Begegnung, ein Anknüpfungspunkt für die heutige Nutzung.

RESTAURIERUNG

Seit 2014 wird das Haus von mir, Jan Pauly, und meiner Familie im Kern und nach längerem Leerstand restauriert. Um alle Prozesse möglichst authentisch zu realisieren, wurde von Beginn an vornehmlich in Eigenleistung und ohne besonderes Zeitregime gearbeitet. So konnte ich mich in die restauratorischen Belange verschiedener traditioneller Gewerke tiefergehend einarbeiten und diese sukzessive anwenden. Traditionelle Methoden sowie nachhaltig-ökologische Kriterien waren von Beginn an die Maßgabe.

Bei der Auswahl der Baustoffe beschränkte ich mich im Kern auf 5 Substanzen – Lehm, Kalk, Sand, Stroh und Holz. Auch moderne Technik fand Einzug in das Gebäude: die mit Leichtlehm oder Holzfaserplatten gedämmten Wände sind mit einer Wandheizung ausgestattet, die von einer Wärmepumpe betrieben wird. Die Energie wird zum Teil durch Photovoltaik auf der benachbarten Werkstatt erzeugt.


Einen besonderen Fokus habe ich auf die Gestaltung der Oberflächen gelegt, es finden sich neben edlen Lehm- und Kalkputzen auch marokkanische Tadelakts und italienische Stuccos an den Wänden. Auf den Böden sind wiederum lange Dielen aus Marone/Kastanie verlegt, die Fensterbänke und Möbelstücke sind aus organisch gewachsener und recycelter Eiche hergestellt. Überall im Haus finden sich warme, natürliche Farb-/Formgebungen und individuelle, künstlerische Details. Exponiert sind im Haus immer wieder Ausschnitte wie historische Putze oder Holzkonstruktionen zu finden.
Nach einem Einsatz von mittlerweile fast 20.000 Arbeitsstunden fühle ich mich mit meiner Familie dem Haus auf jedem Quadratzentimeter verbunden. Ich verspüre seine Kraft als kulturelles Kleinod und begreife es als Beweis von beständiger Baukunst.


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LAGE

Das »haus in spay« liegt im Herzen der Moselregion, auch bekannt als Mittelmosel. Das Gebiet ist weltweit angesehen für seinen Weinanbau, insbesondere der Rebsorte Rieslings. Überregional bekannte Weinorte sind Traben-Trarbach, Cochem, Bernkastel-Kues und eben Zell.

Die Mittelzentren Trier und Koblenz sind etwa eine Stunde entfernt.
Merl ist eine Gemeinde des Kreisstädtchens Zell mit der berühmten „Zeller Schwarze Katz“. Das »haus in spay« steht im idyllischen, etwas außerhalb liegenden Ortsteil Spay.